Elisabeth Vogl
In einer Gesellschaft, die sich ständig weiterentwickelt und häufig auf die Vulnerabelsten vergisst, ist es von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass die Bedürfnisse aller Mitglieder, gehört und berücksichtigt werden. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die jüngste Dialogrunde der Umsorgenden Gemeinschaft, die im Rahmen eines monatlichen Treffens für Senior:innen im St. Anna in Gnigl stattfand. Diese Veranstaltung, die dazu dient, Gemeinschaft und Austausch zu fördern, wurde von Projekt-Controller Armin Mühlböck und den beiden Umsorgeentwickler:innen Elisabeth Vogl und Günther Marchner genutzt, um die Bedürfnisse und Anliegen der älteren Bevölkerung zu erheben und Lösungen für bestehende Probleme zu finden.
Die Dialogrunden der Umsorgenden Gemeinschaft stellen einen bedeutsamen Schritt dar, um die Stimmen und Bedürfnisse älterer Menschen in den Vordergrund zu rücken. Hier stehen die Wünsche und Anliegen der Senior:innen im Mittelpunkt. Es geht darum, ihre Perspektiven zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die ihre Lebensqualität verbessern und ihre Autonomie stärken. Darüber hinaus sollen die Runden die Teilnehmenden motivieren und aktivieren, sich an der Gestaltung ihres Lebensumfelds zu beteiligen. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Identifizierung von Hindernissen bei der Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen, um diese gezielt anzugehen und die Entwicklung von Dienstleistungen und Unterstützungsmaßnahmen zu verbessern.
Ein Schwerpunkt der Diskussionen lag auf den Einblicken in die Herausforderungen älterer Menschen. Unter anderem wurde der mangelnde Zugang zu öffentlichen Toiletten, insbesondere im Winter, als Problem identifiziert. Ebenso wurde das Fehlen von Nahversorger:innen und Orten der Begegnung und des Austauschs wie Kaffeehäusern oder Konditoreien als dringende Angelegenheit angesehen. Besonders hervorgehoben wurden auch die Schwierigkeiten im öffentlichen Verkehrssystem, grundsätzlich sei Gnigl gut angebunden, allerdings fährt die Linie 23 nur bis 19:30, was eine Teilhabe am kulturellen Leben in der Altstadt erschwert, da man von Kino- oder Theaterbesuchen nicht mehr nach Hause kommt und am Sonntag fehlt diese Anbindung gänzlich. Auch die Verbindung stadtauswärts nach Eugendorf wird als beschwerlich empfunden, da dort nur Postbusse fahren und diese nicht barrierefrei sind. Die Erweiterung der O-Bus Linie 4 bis nach Eugendorf wäre daher wünschenswert.
Die Ergebnisse dieser Dialogrunden bieten somit konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der Gemeinschaft und die Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen. Durch die Einbeziehung der älteren Bevölkerung in den Entscheidungsprozess kann eine inklusive und fürsorgliche Gemeinschaft geschaffen werden, in der alle Mitglieder gleichermaßen gehört und unterstützt werden. Die Dialogrunden der Umsorgenden Gemeinschaft sind daher ein lebendiges Beispiel dafür, wie gemeinschaftliches Engagement und Fürsorge das Leben älterer Menschen nachhaltig verbessern können.
Foto: Elisabeth Vogl